Mein Stammhirn neigt dazu, sich erste Male einprägen zu können. Oft allerdings ist es mit meinen Erinnerungen wie mit guten Weinen: Sie werden über die Jahre hinweg besser. Mitunter sogar an der passenden Stelle etwas optimiert. Hin und wieder lebt es sich mit zurechtgebogenen Realitäten eben besser. Meine ersten Fotomissionen haben sich gedanklich jedoch so manifestiert, wie sie waren: Fachlich fragwürdig, aber spaßig im Detail.

Bohmte, 01. Mai 2015

Einer dieser Tage, die zwar das Leben nicht nachhaltig verändert haben, aber dennoch in guter Erinnerung sind.
Wir waren ein gottverdammt verwegener Haufen. Maddog Mirko an den Rudern der Cessna 172P mit dem Callsign “Pucky One”. Dazu mit Fred, welcher seinerzeit noch P.orno hieß und mir als allzuständige Fotografen. Gefühlt waren wir das Rat-Pack am Himmel über dem Osnabrücker Land. Tatsächlich aber hatten wir keinen Plan, was wir eigentlich vorhaben. Geschweige denn, wie wir es vorhaben.

Das Briefing bestand aus der Aufforderung, an unsere rechte Seite zu kommen. Fotografische Regeln waren mir schnurzegal, vermutlich war ich zu beeindruckt davon, was ich da angezettelt hatte und wollte mich in die Fachsimpeleien der Piloten nicht einmischen. Geschwindigkeit, Kurs, Frequenz? Keine Ahnung. Ich wollte Fotos machen und nicht meine Fluglizenz. Aus heutiger Sicht durchaus bemerkenswert, sind die Bilder zwar keine geschichtsträchtigen Kunstwerke, aber dennoch ansehnlich geworden. Absolut nicht mein Verdienst, sondern jener der beteiligten Piloten. Allen voran Mirko und Matze.
Zur richtigen Zeit

Mutmaßlich wäre es zeitlebens mit diesen planlosen Improvisationen weitergegangen, hätten in der vergangenen Dekade nicht Menschen meine Wege gekreuzt, die Ahnung von der Materie haben. Erfreulicherweise waren eben jene Menschen sogar bereit, ihre Ahnung mit mir zu teilen. Ebendaher sind meine Fotomissionen heute fachlich nicht mehr derart fragwürdig wie einst. Spaßig im Detail sind sie allerdings bis heute.
Danke

Mein Dank für 10 ziemlich coole und ereignisreiche Jahre gilt vielen, die mir mit Rat, Tat und Expertise zur Seite gestanden haben. Einige möchte ich hervorheben:
Dirk vom Hangar II. Ein Unterstützer der ersten Stunde. In diesem Zusammenhang möchte ich auch Matze nicht unerwähnt lassen.
Achmed, der beste Phostoship-Pilot auf unserem schönen Planeten.
Gica und Dan. Ich denke, die epischen Fotos der MiG-21 haben mir in der Vergangenheit viele Türen geöffnet.

Die zahlreichen Unterstützer bei der Marine in Nordholz und den Heeresfliegern (insbesondere den G’s).
Rainer von der (leider eingestellten) Flieger Revue.
Darüber hinaus gilt mein Dank Mirko und dem Dassler. Aus Platzgründen muss ich viele, viele weitere Piloten, Eigner, Veranstalter, Techniker, Fotografen und Verantwortliche unerwähnt lassen. Ich habe euch nicht vergessen.